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Handschriften

Am Institut für Sprachen und Kulturen der islamisch geprägten Welt sind seminareigene Handschriften untergebracht, die Prof. Falaturi auf seinen Reisen erworben hat. Einen Teil der von ihm angeschafften Handschriften hat die Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung gekauft. Diese und die von der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg verschont gebliebenen Handschriften der Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung wurden zunächst im Institut aufbewahrt. Mittlerweile sind sie an die Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz in Berlin abgegeben worden. Die beiden Sammlungen umfassen insgesamt 581 Handschriften.

Die islamischen Handschriften beider Sammlungen decken alle großen Bereiche der religiösen und profanen Wissenschaften ab. Soweit bisher abzuschätzen ist, handelt es sich bei dem größten Teil der Handschriften der Oppenheim-Stiftung um inzwischen edierte Werke der klassisch-islamischen Literatur, die auch in anderen europäischen Sammlungen anzutreffen sind. Dies war sicherlich zu der Zeit, als Max von Oppenheim die Handschriften erwarb, nicht bei den meisten Exemplaren der Fall. Bei der Anschaffung achtete er aber nicht nur auf thematische Vielfalt und Seltenheitswert, sondern auch darauf, dass er bezüglich der Schriftarten und der ornamentalen Gestaltung Muster aus vielen islamischen Ländern zusammentrug. Was die seminareigenen Handschriften anbelangt, so stammt die Mehrzahl aus dem Iran. Da schiitische Handschriften in den europäischen Sammlungen eher unterrepräsentiert sind, gewinnen die Schriften des Orientalischen Seminars eine eigene Bedeutung.
Seit 1996 erfolgt eine systematische Beschreibung der Handschriften im Rahmen des Projekts Katalogisierung der orientalischen Handschriften Deutschlands (KOHD). Bis dahin existierte nur eine provisorische Aufnahme in Form von Karteikarten unter Nennung des Autors, des Titels, der Beendigung der Abschrift und des Herkunftslands. Die Einbindung der Beschreibung der Handschriften in das KOHD-Projekt geht auf die Initiative von Prof. Götz zurück, der ehemals den Lehrstuhl für Turkologie am Seminar innehatte und sich seit Jahrzehnten mit der Katalogisierung orientalischer Handschriften im Rahmen des Projekts befasst hatte.

Ein Katalogband der Handschriften ist 2005 erschienen.