Band 9: Gromek, Michelle Anna (2023). Muhammad Cing Saidullah als Kopist: Ein Beitrag zur Methodik der malaiischen Paläographie.
Kurzfassung/Abstract
Es handelt sich wohl um einen paläographischen Glücksfall, wenn das Datum, der Kopist und der Ort einer Handschrift bekannt sind, da dies nur allzu selten vorkommt. In der malaiischen Paläographie trifft dies auf eine Vielzahl von Handschriften des Algemeene Secretarie zu. In diesem batavischen Skriptorium arbeiteten mehrere Kopisten, die im Auftrag der niederländischen Kolonialregierung Anfang des 19. Jahrhunderts, Handschriften verschiedenster Genres kopierten, die nun in Sammlungen weltweit zu finden sind. Einer dieser professionellen Kopisten war Muhammad Cing Saidullah von dem uns bis heute eine Vielzahl von Handschriften erhalten geblieben sind. Diese Arbeit wird sich in erster Linie mit den Merkmalen seiner Schreibweise auseinandersetzen. Gleichzeitig wird ein Vergleich unternommen mit anderen Handschriften des Algemeene Secretarie, die augenscheinlich eine große Ähnlichkeit zueinander aufweisen, obwohl verschiedene Kopisten am Werk waren. Die Identifizierung kopistenspezifischer Merkmale und der darauffolgende Vergleich werden mithilfe einer neu entwickelten empirischen Methode getätigt. Diese Methode wurde von Roger Tols Arbeit ,,Master scribes: Husin bin Ismail, Abdullah bin Abdulkadir Munsyi, their handwriting and the Hikayat Abdullah“(2001) inspiriert, dessen Ansatz ich in dieser Arbeit erweitert habe. Außerdem kommt auch das von Aussems entwickelte Konzept des scribal fingerprints zur Anwendung.