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Band 6: Stosch, Esther (2022). Zwischen Welten: Hybride Figuren und ihre religiösen Überformungen im persischen Schāhnāme und im deutschen Wigalois

 

Kurzfassung/Abstract

 

Held:innen begehen Abenteuerwege, überschreiten Grenzen und verbinden Welten. Trotz postmoderner und postkolonialer Theoretisierung und Vereinnahmung von Konzepten rund um Hybridität, Transkulturalität, Rhizomen und Cyborgs, weist auch oder gerade das mittelalterliche Erzählen eine besondere Fülle an liminalen Figurenzeichnungen und räumlichen Inszenierungen des Dazwischen auf. Dass dies noch dazu kulturübergreifend gilt, zeigt die transkulturell-komparatistische Analyse dieser Arbeit, die sich den im persischen und mittelhochdeutschen Raum jeweils prominenten Heldenfiguren Rostam aus dem persischen Schāhnāme Ferdausis und Gwigalois aus dem Artusroman Wigalois Wirnts von Grafenberg widmet. Insbesondere die postkoloniale Theorie Homi Bhabhas eröffnet in diesem Rahmen Möglichkeiten für die Entwicklung und Spezifizierung eines transkulturellen Heldenkonzepts im Zeichnen von Hybridität und Liminalität. Welche Formen der Hybridisierung weisen die Figuren, ihre Wege und Kämpfe auf? Welche narrativen Ebenen sind betroffen und wie gestalten sich konfligierende Verflechtungs- und Überschreibungsprozesse? Inwiefern lassen sich dadurch narrative und diskursive Kontaktzonen volkssprachlichen Erzählens rekonstruieren und welche Rolle spielen transkulturelle Verflechtungen in der vormodernen Erzählkunst? Ziel des Beitrags ist nicht zuletzt eine transhistorische und transkulturelle Öffnung mediävistisch-komparatistischer Literaturwissenschaft ebenso wie postmoderner Theoriebildungen im Sinne vielfältigen durchaus konfliktgeladenen interdisziplinären und gesellschaftlichen Austauschs.

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